Das Schulprojekt 20_20 wurde mit der Einweihung des Bauteil F am 18.09.2019 beendet. Damit war die Generalsanierung der Bauteile A-F abgeschlossen, verblieben ist die Sanierung der ehemaligen Berufsschule Rehau (Bauteil H), die mittlerweile in einen Neubau umgezogen ist.
Nachdem bekannt wurde, dass ab 1. August 2026 stufenweise bundesweit ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter eingeführt wird, wurden Überlegungen angestellt, wie diese Vorgabe in Rehau umgesetzt werden kann.
Naheliegend war, dass man auf den leerstehenden Bauteil H des Schulzentrums Rehau zurückgreift.

In der Folge wurden diverse Vorplanungen erstellt, schulaufsichtliche Genehmigungen eingeholt und Kostenberechnungen durchgeführt. Am 30.01.2024 fasste der Stadtrat den Grundsatzbeschluss, die Maßnahme „Sanierung Schulzentrum Rehau Bauteil H“ umzusetzen und beauftragte die Verwaltung, alle weiteren Schritte zur Umsetzung des Projekts zu realisieren. Die Planungsaufträge wurden im Herbst 2024 vergeben, die Baugenehmigung eingeholt und die Genehmigung zum vorzeitigen Beginn der Baumaßnahme durch die Regierung von Oberfranken beantragt. Das Architekturbüro Beyer aus Döhlau erstellte die Ausführungsplanung, die meisten Baulose wurden mittlerweile vom Stadtrat vergeben.
Diese Planung umfasst die Einrichtung von Ganztagsbetreuungsgruppen auf drei Ebenen für die Gutenberggrundschule, die Mittelschule und die Realschule. Insgesamt entstehen 155 weitere Ganztagsplätze. Die bisher bestehenden 140 Plätze werden ebenfalls im sanierten Bauteil H untergebracht.
Nach der aktuellen Kostenschätzung belaufen sich die Kosten für die Maßnahme auf 7,5 Mio. EUR. Diese Mittel werden in den Haushalten 2025 und 2026 bereitgestellt. Bezuschusst wird die Maßnahme mit einer Fördersumme von ca. 6 Mio. EUR durch den Freistaat Bayern und den Landkreis Hof (Realschulanteil), so dass ein Eigenmittelanteil von ca. 1,5 Mio. EUR verbleibt. Damit ist ein Fördersatz von 80 % gegeben, der höchste, den wir bei der Sanierung des Schulzentrums jemals hatten. Der Baubeginn war am 16.04.2025, die Fertigstellung ist zu Beginn des Schuljahres 2026/27 geplant.
Baulich wurde hierzu ein Anbau an der Westseite des Bauteils H auf drei Ebenen errichtet, das Dachgeschoss wurde wie bei den Bauteilen B und D gestaltet und ist so ebenfalls sehr gut nutzbar. An der Ostseite wurde an das Bestandsgebäude ein zusätzliches Treppenhaus angebaut, um den zweiten Rettungsweg zu realisieren. Der Zwischenbau Bauteil G wurde ersatzlos abgebrochen, es entsteht demnächst eine „Brückenverbindung“ zwischen den Bauteilen D und H, um die Barrierefreiheit und den zweiten Rettungsweg sicherzustellen. Insgesamt werden fast 1.000 m² Hauptnutzfläche geschaffen.
Ebenfalls ist der Innenbereich des Gebäudes fast vollständig entkernt, das Bestandstreppenhaus entfernt, der bisherige Dachstuhl wurde abgerissen und eine Brettstapeldecke aufgesetzt. Parallel dazu wurden in den entkernten Geschossen bereits die Fenster eingebaut. Kürzlich wurde der neue Dachstuhl aufgesetzt, deshalb war es an der Zeit, das Richtfest zu feiern.
Es ist schön zu sehen, wie schnell und zuverlässig die Handwerker an dem Projekt bisher gearbeitet haben und was für gute Arbeit hier geleistet wurde. Dank ergeht hierfür an alle beteiligten Firmen, Fachplanern und natürlich dem Architekturbüro Beyer, dem die Planung und die Bauleitung für das Gesamtprojekt obliegt.

Bürgermeister Abraham bedankte sich beim Richtfest auch bei den Schülern, den Lehrern und den Elternvertretern der Schulen: Während der Bauarbeiten gab es bislang keine Beschwerden über etwaige Behinderungen des Schulbetriebs, obwohl der Baubetrieb unmittelbar neben der Schule stattfindet. Das Verständnis für die Erfordernisse des Baustellenbetriebs und manche Ablenkung durch interessierte Schülerblicke aus den Fenstern verdient unseren höchsten Respekt.

Auch den Nachbarn, die mit mancher baustellenbedingten Behinderung fertig werden mussten, dankte er für deren Verständnis.
Anschließend blickte er positiv in die Zukunft: „Ich wünsche dem Planungsbüro Beyer und den beteiligten Fachingenieuren auch weiterhin eine gute und glückliche Hand bei Planung und Ausschreibung sowie den Handwerkern weiterhin ein unfallfreies Bauen und gutes Gelingen.“
In den kommenden Monaten können die Innenausbauarbeiten in diesem Gebäude unabhängig von der Witterung durchgeführt werden.
„Mit dieser Maßnahme vollenden wir die Sanierung unseres Schulzentrums und kommen gleichzeitig der Verpflichtung nach, die erforderlichen rechtsanspruchserfüllenden Ganztagsplätze zur Verfügung stellen zu können“, freut sich Bürgermeister Michael Abraham über die laufende Maßnahme.
Derzeit besuchen 908 Schüler das Schulzentrum Rehau, davon 179 die Gutenberg-Grundschule, 218 die Gutenberg-Mittelschule und 511 die Realschule Rehau.

